In den vergangenen vier Wochen hat die Aktie von AMS Osram knapp 10 Prozent zugelegt, während der Swiss Performance Index (SPI) 0,82 Prozent verloren hat. Ein gegenteiliges Bild ergibt sich in längerfristiger Hinsicht: Seit Jahresbeginn hat die Osram-Aktie 47 Prozent eingebüsst und liegt am Mittwochmittag bei 1.105 Franken. Im gleichen Zeitraum hat der Swiss Performance Index (SPI) 3,92 Prozent gewonnen. 

In den letzten Tagen haben drei Analysten die Kursziele für AMS Osram angepasst. Kepler Cheuvreux senkt die Erwartungen auf 1 Franken von 1.20 Franken. Damit sehen die Analysten keine Kurssteigerungen über das aktuelle Niveau hinaus. Die Einstufung lautet weiterhin «Reduce».

Nach der Einstellung des microLED-Projekts bei Apple verlagere der Konzern nun seinen Schwerpunkt wieder auf Halbleiter für die Automobilindustrie, die Industrie, die Medizin und den Consumer-Bereich, heisst es in einem Kurzkommentar. Die Analysten sehen begrenzte Wachstumsaussichten in den kommenden Jahren, mit moderaten Margenverbesserungen. Die Nettoverschuldung sei nach wie vor hoch und die Bewertung weiterhin anspruchsvoll.

Laut Jefferies hat die Aktie noch Luft nach oben, das Kursziel wird aber auf 2,40 von 3,10 Franken gesenkt. Die Einstufung lautet weiterhin «Buy». Das Management zeige weiterhin gute Leistungen unter schwierigen Bedingungen, schreibt der zuständige Analyst. Die Kostenauswirkungen der Beendigung der microLED-Produktion würden durch Personalabbau, Wertminderung von Vermögenswerten und aktivierter Forschung und Entwicklung sowie durch Anpassung der Entwicklungsstruktur neutralisiert.

Die Produktionsstätte in Kulim (Malaysia) stosse bei potenziellen Käufern auf grosses Interesse. Das Unternehmen dürfte, so heisst es weiter, seine Margen in der zweiten Jahreshälfte 2024 verbessern, da neue Produkte auf den Markt kämen und die Kosten gesenkt würden. Für 2025 werden zweistellige Gewinnmargen und ein positiver Free Cashflow erwartet.

Auch die Deutsche Bank senkt das Kursziel für AMS Osram auf 1,50 von 1,80 Franken, bleibt damit aber noch über den aktuellen Kurs. Die Einstufung lautet weiterhin «Buy». Die Ergebnisse zum ersten Quartal seien insgesamt etwas enttäuschend ausgefallen, trotz einiger Lichtblicke wie dem Umsatzwachstum im Bereich LED für die Automobilindustrie, schreibt zuständige Analyst. Etwas schwach ausgefallen sei auch der Ausblick auf das zweite Jahresviertel, aufgrund der anhaltenden Schwäche im Industriegeschäft.

Bemerkenswert sei derweil das Update zu den Aktivitäten im Bereich CMOS-Bildsensoren (CIS) für den Endverbrauchermarkt. Dort habe AMS keinen Käufer gefunden und werde stattdessen eine Umstrukturierung vornehmen. Die gute Nachricht sei derweil die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Fabrik in Kulim rasch an einen neuen Pächter übertragen wird, wodurch sich unter anderem die Schuldenlast verringert, so der Analyst.

(cash/AWP)