Die Aktien des im Swiss Leaders Index (SLI) vertretenen Basler Medizinaltechnik-Unternehmens Straumann verlieren am Mittwoch bis 11.00 Uhr 2,52 Prozent auf 145.25 Franken, während der SLI um 0,62 Prozent zulegt. 

Die veröffentlichten Kursziel-Reduktionen von Barclays, Deutsche Bank, JP Morgan, Morgan Stanley, Bernstein und Vontobel drückten in der Eröffnung auf den Kurs, obwohl die auf Dentalimplantate spezialisierte Firma mit den am Dienstag vorgestellten Zahlen eigentlich zu gefallen wussten. Der derzeit negative Unterton macht sich allerdings weiterhin bemerkbar, wurden doch die Straumann-Aktien bereits hart abgestraft, nachdem das US-Dental-Unternehmen Align sowohl mit den Zahlen zum dritten Quartal und vor allem mit den Aussagen zum aktuellen Marktumfeld Investoren letzte Woche aufgeschreckt hatte.

Insofern liegen die Kurszielanpassungen von JP Morgan (von 154 auf 139 Franken) und Vontobel (von 166 auf 150 Franken) mit minus zehn Prozent im Rahmen des zu erwartenden. Stärker zum Rotstift griff die Deutsche Bank (von 168 auf 134 Franken) mit einem Abschlag von 20 Prozent, während Barclays eher kosmetisch (von 153 auf 150 Franken) senkte. Am pessimistischsten ist Morgan Stanley. Die US-Analysten senkten das Kursziel auf 115 von zuvor 118 Franken. Das Rating lautet "Underweight".

Alle anderen Analysten, die sich am Mittwoch zu Straumann geäussert haben, haben das Rating "Kaufen" bestätigt. Sie unterstreichen, dass das dritte Quartal vor allem vor dem Hintergrund des herausfordernden Marktumfeldes gut ausgefallen ist.

Falko Friedrichs, Analyst der Deutschen Bank, geht davon aus, dass sich der Patientenstrom weiterhin dynamisch entwickeln dürfte. Insgesamt bleibe ein Investment in Straumann attraktiv und auch die Voraussetzungen für 2024 seien nicht so schlecht wie erwartet. Der Konsens sehe allerdings mit Blick auf das organische Wachstum etwas zu hoch aus und sollte entsprechend etwas sinken.

Die Zahlen zum dritten Quartal seien - unterstützt durch das Wachstum in China und Brasilien - leicht besser ausgefallen als erwartet, schreibt Analystin Sibylle Bischofberger von Vontobel. Das Management habe zudem seinen Ausblick bekräftigt, was im aktuell herausfordernden Umfeld positiv zu werten sei. Straumann dürfte dank seinem breiten, hochwertigen Produkteportfolio im Dentalbereich seinen Marktanteil weiter ausbauen und die Profitabilität verbessern, so die Expertin weiter.

Gemäss Barclays Bank, welche wie Vontobel ein Kursziel von 150 Franken anführt, kann Straumann im kommenden Jahr bei den Marktanteilen zulegen und die Wachstumsrate in China von rund 20 Prozent dürfte sich als nachhaltig erweisen. Die leichte Reduktion der Schätzungen erfolge in erster Linie währungsbedingt, schreibt Analyst Hassan Al-Wakeel. 

Basierend auf dem aktuellen Aktienkurs beträgt das Aufwärtspotenzial beim Kursziel der Deutschen Bank 27 Prozent, bei JP Morgan 32 Prozent sowie bei Barclays und Vontobel 43 Prozent. 

(Mit Material der Nachrichtenagentur AWP)

Thomas Daniel Marti
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